Kobalt

Kobalt

Kobalt (chem. Zeichen Co), Metall, findet sich gediegen nur im Meteoreisen, sonst, an Schwefel und Arsen gebunden, mit Nickel, Eisen etc. zusammen, im Speis-K., Glanz-K., Kobaltkies etc. Das reine Metall entsteht beim Glühen des oxalsauren Salzes für sich oder durch Reduktion des Oxyduls mit Wasserstoff oder Kohle; rötlichweiß, dehnbar; magnetisch; das festeste Metall, spez. Gewicht 8,9; Atomgewicht 58,8. – Kobaltverbindungen werden meist direkt aus den Erzen hergestellt, indem ein bei der Nickelgewinnung abfallendes arsenhaltiges Produkt, die Kobaltspeise, geröstet wird und das zurückbleibende Gemisch von Kobaltoxyden und Kobaltarsenverbindungen (Zaffer, Saflor, Kobaltsaflor) direkt auf blaue Farben verschmolzen oder durch chem. Operationen in reine Verbindungen übergeführt wird. K. tritt hauptsächlich zweiwertig auf und gibt so die beständigen Kobaltoverbindungen (denen des Magnesiums ähnlich). Die Salze sind wasserfrei meist blau, wasserhaltig rot gefärbt (Verwendung zu sympathetischer Tinte, Barometerblumen); Kobaltoxydul (Kobaltooxyd), braunes Pulver, das durch Glühen des Hydroxyduls bei Luftabschluß entsteht; Kobaltchlorür (Chlor-K.), mit Wasser kristallisiert rosenrot, wasserfrei blau. Kobaltsilikat (kieselsaures K.) ist prachtvoll blau gefärbt und bildet mit kieselsaurem Kalium die Smalte (s.d.); Kobaltaluminat entsteht beim Glühen von Kobaltsalzen mit Tonerde (Thenards Blau, Kobaltultramarin, Kobaltblau, Leithner oder Leidener Blau, Königsblau); Kobaltzinkoxyd, ähnlich gewonnen, ist Rinmanns Grün (Kobalt-, Sächsisch-, Türkisgrün, grüner Zinnober). Von den dreiwertigen Kobaltiverbindungen sind nur Oxyde und komplizierte Salze (z.B. Kobaltammonsalze) beständig; Kobaltoxyd (Kobaltioxyd), schwarz, im Handel Oxydul enthaltend, durch Glühen des Hydroxyds dargestellt, dient zum Blaufärben in der Keramik und Glasfabrikation. Kobaltikaliumnitrat (Kobaltoxydkaliumnitrat), gelber Niederschlag aus Kobaltosalzen durch salpetrigsaures Kalium und Essigsäure (Kobaltgelb, Indischgelb, Fischers Salz).


http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.

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  • Kobalt — (Co, Atomgew. 58,55, spez. Gew. 8,5), ein stark glänzendes Metall von grauer, schwach rötlich getönter Farbe und von beträchtlicher Härte. Bei gewöhnlicher Temperatur spröde, wird es bei beginnender Glühhitze dehnbar. Sein Schmelzpunkt liegt… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Kobalt — Co, Metall, findet sich gediegen nur im Meteoreisen, mit Schwefel verbunden als Kobaltkies Co3S4 (mit 11–25,6 Proz. K.), mit Arsen als Tesseralkies CoAs3, mit Nickel, Eisen und Arsen als Speiskobalt (CoNiFe)As2 (mit 3–24 Proz. K.), mit Eisen,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • kobalt — kòbalt m DEFINICIJA kem. element (simbol Co, atomski broj 27); sjajni metal sličan niklu i željezu; jedna od glavnih sirovina za termonuklearnu energiju, upotrebljava se i za proizvodnju brzorezačkog čelika ETIMOLOGIJA njem. Kobalt ← Kobold,… …   Hrvatski jezični portal

  • Kobalt — Kobalt: Bis zum 17. Jh., als man Kobalt zur Blaufärbung zu nutzen begann, galt das Mineral als wertlos. Da die Bergleute in früheren Zeiten die Schädigung wertvoller Erze durch nicht nutzbare Erze oder Mineralien den Berggeistern zuschrieben,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Kobalt — Ko balt, n. See {Cobalt}. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Kobalt [2] — Kobalt (Kobang), japanische ovale Goldmünze, 3 Zoll lang, halb so breit u. so dick wie ein Zweigroschenstück, mit Parallellinien u. mehreren Stempeln bedeckt, 1) Der alte K. = 368 holländische Aß zu 201/2 bis 132/3 Karat – 13 Thlr. 25 Sgr. u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kobalt — Kobalt, ein Metall, das die Mitte hält zwischen Kupfer und Eisen, häufig in der Nähe von Eisen in der Regel mit Arsenik verbunden, vorkommt, und bald grauweiß, bläulich, röthlich von Farbe ist. Durch chemische Auflösungen gewinnt man eine… …   Damen Conversations Lexikon

  • Kobalt — Kobalt, Metall, zu den schweren, unedlen, dehnbaren gehörig, findet sich vorzüglich mit Arsenik als Speis K. u. mit Schwefel als K.glanz, ersterer im Hessischen, Hanauischen, im Schwarzwald, Steiermark und Ungarn etc., letzterer in Schweden und… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Kobalt — Smn erw. fach. (16. Jh.) Stammwort. Bezeugt als kobolt, kobelt, latinisiert cobaltum n. Es handelt sich eigentlich um das Wort Kobold, das die Bergleute dem für sie wertlosen Metall beilegten (nach der Sage wird dieses Material von dem… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

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